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Bruch mit Traditionen bei der Olympia Eröffnungsfeier

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 01.08.2024, 10:25 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 5798x gelesen

Wien [ENA] Ob die Eröffnungsfeier bei der Sommerolympiade 2024 in Paris schön war oder nicht, ist letztendlich eine Geschmackssache. Dass sie nicht allen gefallen hat und sogar zum internationalen Skandal geworden ist zeigt auch, dass der Bruch mit den Traditionen nicht von allen verstanden noch gutgeheißen wird. Was ist passiert? Der Stein des Anstoßes der fulminanten episch langen Show an der Seine war eine kurze Szene.

Eine Gruppe mit Drag-Queens in opulenten Kostümen oder auch fast nackt, stellte auf einer Brücke über der Seine eine Szene dar, die Kritiker an Leonardo da Vincis "Das letzte Abendmahl" erinnerte. Bischofskonferenzen weltweit sahen darin eine Verhöhnung und Verspottung des Christentums. Der Regisseur der Eröffnungsfeier Thomas Jolly aber auch das Olympische Komitee sehen das ganz anders. Für sie sollte diese Eröffnung besonders originell und einzigartig sein mit einer Inszenierung außerhalb eines Stadions und wo 80 riesigen Bildschirme ganz Paris zur Bühne und Partyzone machen. Die Herausforderung für die Veranstalter war, die Spiele neu zu denken, revolutionieren und für ein breites Publikum zugänglich zu machen.

Die kurze Drag Show Einlage, bei der der vermeintliche Tisch angeblich nur ein Laufsteg war auf dem in einer Form getanzt wurde, die in der queeren Subkultur entstand, aber in der Zwischenzeit längst Einzug nicht nur in die Popkultur, sondern auch in den Kultur-und Theaterbereich gefunden hat. Damit präsentiert die Eröffnung auf der einen Seite die Körper der hochtrainierten Sportler*innen, wo Perfektion zum Fetisch gemacht wird, auf der anderen Seite das laszive Körpergefühl, das nicht nur mit der Verkleidung spielt, sondern auch die sexuelle Orientierung zum Schauplatz öffentlicher Gefühle macht. Beatrice von Weizsäcker erinnert in dieser öffentlichen Erregung daran, dass Jesus alle einlädt an seinem Tisch Platz zu nehmen.

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