
Bayerns Kuckucksuhren ticken erdiger
D-Hauzenberg [ENA] Es gibt in Deutschland noch "hinterwäldlerische" Zonen, die sich dem heftigen gesellschaftspolitischen Gezeitenwandel widersetzen, in dem alles, was vorher heilig war, als lapidar veraltet und gesellschaftlich unkorrekt bezeichnet, folgerichtig also – angeblich alternativlos! – entsprechend ideologisch-zwanghaft umetikettiert wird. Solche wohltuende Oasen finden sich erstaunlicherweise vereinzelt in Niederbayern.
Das in Westeuropa gepflogene „werteorientierte“ Festival des Verschwimmens und Wegwischens von Umrissen von Identität, Anstand, tradierten religiösen Vorstellungen, Benimmcodes im Handel und Wandel, im solidarischen Miteinander, im Sprachengebrauch, in der Vorstellung von Verwurzelung, Übernahme von Eigenverantwortung und Gebieten von Einhalt angesichts globalistischer Anmassungen scheint in den ländlichen Zonen Bayerns noch nicht ganz ausgestorben zu sein.
„Bis hierhin und nicht weiter“, lautet der sinnstiftende Slogan. Wer sein Gelände nicht aufgibt, muss es nicht zurückerobern. So erspart man sich kriegerisches Treiben, wobei der Schutz jener Grenzen, die der Zersetzung der Familienstruktur, des Geschlechts, der Sprachregeln etc. entgegenwirken sollen, ohne Mühsal keineswegs zu erwirken ist. Schrötige Saftwurzeln benötigen indes keine Lektionen in Verbundenheit. Sie wissen, wo sie daheim sind, und lassen sich von dort nicht verscheuchen.